Was ist Mobbing?

1. April 2020
https://apomarketing.de/wp-content/uploads/2020/03/christian-bals-1280x857.jpg

Deutschland im Corona-Krisenmodus. Und wir sprechen über Mobbing? Ja! Denn die Kernfrage dahinter: Wer gehört zur Gruppe und wer nicht? Angesichts geschlossener Grenzen und Überlastung im Medizinbereich ein topaktuelles Thema. Wie löst man Ausgrenzungskonflikte? Lesen Sie Christian Bals‘ Antworten.

Wir alle leiden an Corona. Schweißt die Stresssituation zusammen oder leistet sie Mobbing Vorschub?

Gute Frage. Ich glaube, ein gutes Team wird unter Druck besser, ein schlechtes schlechter. Das ist eine Frage der Führung. Es kommt jetzt darauf an zu motivieren. Etwa indem man offen über Ängste spricht, Mitarbeiter lobt, auf Augenhöhe kommuniziert, achtsam und respektvoll miteinander umgeht, Wir-Gefühl und Zuversicht stärkt. Nicht vermeintlich Schuldige, sondern konstruktiv Lösungen sucht. Oft wachsen selbst schwächere Teammitglieder in solchen Drucksituationen über sich hinaus.

Was ist eigentlich Mobbing?

In der Arbeits- und Organisationswelt zählt Mobbing zum Bereich des „kontraproduktiven Verhaltens“. Wer mobbt, instrumentalisiert bestimmte gruppendynamische Phänomene rund um die Frage, wer gehört zur Gruppe und wer nicht. Die Mehrzahl der Mobber setzen dieses Verhalten bewusst ein. Aber Mobbing kann auch unbewusst geschehen, ohne Vorsatz.

Worin liegt die besondere Problematik?

Perfiderweise findet Mobbing in „Zwangsgemeinschaften“ statt, eine Schulklasse, ein Apothekenteam, denen man sich nicht entziehen kann. Der Gemobbte gerät in eine passive Notlage: er ist emotional blockiert, zieht sich zurück, kann sich nicht über die Situation erheben. Ausschüttung von Adrenalin macht es überdies unmöglich, klar zu denken und zu handeln. Mobbing ist ein einseitiger Konflikt, den das Opfer nicht lösen kann.

Kann der Chef helfen?

Der Chef kann nicht, er muss! Mobbing ist meines Erachtens meist ein Zeichen von schwacher Führung. Der Kern guter Führung hingegen ist der Respekt vor Menschen, ein probates Mittel ist Achtsamkeit. Denn, was ist wichtiger, die Sache oder der Mensch? Ein effektiver Leitsatz: „Gib Störungen Vorrang“. Sieh hin, sei achtsam, nimm Störungen wahr und ernst, geh Konflikte direkt und offen an! Je eher, je besser, am besten sofort. Auf diese Art und Weise kann Mobbing im Ansatz verhindert werden.

Wie Mobbingkonflikte lösen?

Bei Mobbing geht es nicht um einen objektivierbaren Konflikt, sondern um einen dauerhaften, auf die Persönlichkeit des Opfers gerichteten (Gruppen-) Angriff. Der Chef sollte die Rolle eines Anwalts übernehmen; das naheliegende klärende Gespräch zu dritt ist keine Option. Mobbing ist nicht verhandelbar! Das Opfer braucht Hilfe, der Täter klare Ansagen. Geben Sie ihm Ihre Missbilligung klar zu verstehen. Beziehen Sie sein Verhalten auf sich, etwa indem Sie ihm sagen, „mir ist dein Fehlverhalten aufgefallen, und ich akzeptiere das nicht – ich möchte ein funktionierendes Team, in dem jeder respektiert wird, sich wohlfühlt und seine Leistung bringen kann“.

Was können Betroffene tun?

Betroffene brauchen die Unterstützung vom Chef, vom ganzen Team. Offenheit ist der beste Schutz vor Mobbing. Und Mensch bleiben, mit Schwächen tolerant, dem Anderen respektvoll umgehen, die beste Präventivmaßnahme. Ganz im Sinne des sehr empfehlenswerten Buchs von Thomas Harris „Ich bin o.k. – Du bist o.k.“. Nobody is perfect!

WIE WIR IHNEN HELFEN KÖNNENUnsere Leistungen
Für Apotheken, Arztpraxen und weiteren Einrichtungen des Gesundheitssektors stehen wir mit folgenden Leistungen bereit:
KOMMEN SIE AUF UNS ZUKontakt
Schreiben Sie uns unter Kontakt eine Nachricht, oder Sie kontaktieren uns ganz einfach per E-Mail oder Telefon.
UNSER STANDORTWo wir zu finden sind